Balkantour 2002

Rumänien, Bulgarien und zurück durch
Griechenland, Albanien und Ex-Jugoslawien


Griechenland

Süß! Nehmen wir die mit? (Nein)
Süß! Nehmen wir die mit? (Nein)

Über Séres sausen wir nach Süden. Am Nachtplatz erschrecken wir versehentlich eine Schildkröte, die sogleich ins besagte Gestrüpp flieht.

Dann endlich ans Meer, wo wir uns auf die Suche nach der legendären, einsamen Bilderbuch-Bucht machen, die nur mit einem Geländewagen erreichbar ist... Doch die wenigen Stichstraßen sind entweder gesperrt, führen zu Häusern, auf Felder oder nirgendwohin oder der Strand ist dreckig/schattenlos/zu groß/überfüllt.

So landen wir schließlich am östlichen „Finger“ der Chalkidiki, auf der sich die von Griechenland autonome Mönchsrepublik Athos befindet. Die Einreise ist nur mit aufwendiger Genehmigung, nur für Männer und nur vom Meer her möglich. Daher biegen wir nach Westen ab und finden abends endlich einen gemütlichen Strand, der nur auf steilem Holperweg erreichbar ist!

Einen Tag Ruhepause kann ich jetzt gut gebrauchen, da ich mir in Bulgarien eine Mandelentzündung mit starken Halsschmerzen geholt habe. Die Nacht wird noch verschlimmert durch Schwüle und Mücken. Am Tag faulenzen wir nur und bleiben dabei ganz alleine.

Schon wieder gestrandet
Schon wieder gestrandet

Nachts regnet es für einige Stunden! Mitten im Hochsommer in Griechenland! Dadurch sind wir quasi von der Außenwelt abgeschnitten, weil der steile Weg nicht befahrbar ist. Morgens kommt aber wieder die Sonne raus und nachmittags haben wir unseren Hausrat soweit getrocknet und entsandet, daß wir die Rückfahrt in Angriff nehmen können. Der Weg ist wieder passierbar.

Wir umrunden den Mittelfinger von Chalkidiki mit Aussicht auf Berg Athos (> 2000 m). Nochmal finden wir einen netten Strand zum Übernachten. Zwar bekommen wir Besuch von Polizisten mit Geländewagen, doch wegen des feuchten Wetters tolerieren sie sogar unser kleines Lagerfeuerchen. Dabei ist schon „wildes“ Campen eigentlich verboten in Griechenland.

Anderntags besuchen wir die Tropfsteinhöhle von Petralona. Relativ voll und teuer, aber sehr eindrucksvoll ausgestattet mit zahlreichen Stalagmiten und –titen über mehrere Hallen verteilt.

In Thessaloniki spazieren wir an der alten Stadtmauer entlang. Essen gehen ist hier etwas einfacher, die Speisekarte und der Kellner können auch Englisch. Dafür ist's doppelt so teuer wie in Bulgarien.

Meteora-Kloster
Meteora-Kloster
Schädel der Mönchsvorfahren
Schädel der Mönchsvorfahren

Zügig fahren wir nach Westen weiter mit Ziel Meteora-Klöster, wo wir gerade im schönen Spätnachmittagslicht ankommen. Fantastisch, wie die Gebäude an den Felsen in einigen 100 m Höhe „kleben“! Wir fahren zunächst für eine Außenbesichtigung ein wenig umher um am nächsten Tag einige der Klöster zu Fuß zu besteigen. Früher konnten manche nur über einen Aufzug erreicht werden, heute „erleichtern“ steile Treppen die Begehung. Irre Aussichten von oben, aber auch die alten Keller, Speisesäle, Küchen und eine Gebeine-Kammer sind absolut sehenswert. Ein echter Höhepunkt unserer Reise!

Weiter in Richtung Ioánina muß ein 1700 m hoher Paß überwunden werden. Und der mit dichtestem TIR-Lkw-Verkehr und zu regnen fängt's auch schon wieder an. Dafür ist's in Ioánina dann wieder sonnig und fast zu heiß. Griechisches Wetter ist halt auch nicht mehr das, was es mal war...

Neuerliche Tiefblicke gibt's dann in die Víkos-Schlucht hinab, die bis zu 600 m tief ist. Eine der oder sogar die tiefste in Europa.

Die tiefste Schlucht Europas?
Die tiefste Schlucht Europas?
Durch bröselige Plattenlandschaft
Durch bröselige Plattenlandschaft

Letzte Einkäufe in der „Zivilisation“, dann geht's ins mysteriöse Albanien! Davon, was uns dort erwartet, haben wir nur eine äußerst vage Vorstellung, denn einen Reiseführer gibt es zur Zeit schlicht und einfach nicht! Immerhin konnten wir eine Landkarte ergattern und haben ein paar Informationen aus Reiseberichten eines Motorradfahrers. Demnach ist die Sicherheitslage längst nicht so schlimm, wie Gerüchte vermuten lassen.