Libyen und Algerien 2002

Wieder Nordafrika aber
das erste Mal in Algerien


Zu den Mandara-Seen

Wir reiten lieber den Kübel
Wir reiten lieber den Kübel

50 km später sind wir bei „Fezzan Camping“, wie jedes Jahr. Einige Mitarbeiter kennen mich noch. Wir ruhen uns ein wenig aus, schrauben am Auto und beobachten Wüstenschiffe. Abends werden wir zum Essen eingeladen.

Kaum eine Dünendurchquerung gemeistert, soll's gleich schon wieder hinein gehen. Wir laden aus dem Auto alles aus, was für ein paar Tage im Sand überflüssig ist. Selbst das komplette Verdeck bleibt hier, hauptsächlich Sprit, Wasser und Essen müssen nur mit.

Der (laut Göttler) „schwierige“ Einstieg in die Dünen gleich beim Campingplatz gelingt problemlos. Flott kommen wir voran, passieren schon bald den nach wie vor ziemlich vertrockneten Mandara-See und wenige km später den Um el Ma.

Wüstenlandschaft wie im Bilderbuch
Wüstenlandschaft wie im Bilderbuch
Schwimmen hält fit
Schwimmen hält fit

Hier ist Gelegenheit für ein Bad. Das Phänomen der Wasserschichten ist diesmal genau umgekehrt wie vor zwei Jahren: die oberen 50 cm des Wassers sind relativ kühl, darunter wird's so heiß, daß man die Beine kaum hängen lassen kann.

Die Weiterfahrt nach Nordosten durch unbekanntes Gelände gerät anstrengend. Immer wieder bleiben wir stecken, müssen viel buddeln und Sandbleche legen. Spuren sind praktisch keine mehr vorhanden bis kurz vorm Gabroon-See.

Verlassene Behausung am Gabroon
Verlassene Behausung am Gabroon

Zum Übernachten halten wir uns fern vom Wasser, wo weniger Fliegen und Mücken wohnen.

Am nächsten Tag treffen wir einen Dünenkamm weiter auf einige Libyer mit liegengebliebenen Geländewagen. Die Batterie ist leer, die Besatzung unschlüssig, ob sie mit uns Tee oder Whisky trinken, ein Foto von sich machen lassen oder zum Gabroon mitgenommen werden will. Wir müssen uns glücklicherweise nicht mit der Disorganisiertheit befassen, weil gerade Freunde als Helfer auftauchen. Die hat bestimmt Allah geschickt!

Jetzt steuern wir fast völlig unberührte Gegenden an, insbesondere den Um el Hassan, den größten aller Seen im Idhan Ubari. Der Weg dorthin ist jedoch hindernisreich. Die Dünentäler verlaufen von Südwesten nach Nordosten, also genau quer zu unserer gewünschten Richtung. Wir folgen teilweise den Tälern und müssen immer wieder Übergänge ins nächste suchen. Viel laufen, viel graben, viel blechen. Dabei kommen wir an einigen, trockenen Seen vorbei, gelangen aber nach einigen Stunden doch zum Ziel! Der See ist allerdings wenig einladend, es wimmelt nur so von Mücken!

Eindrucksvoll
Abdruck nach dem Aufsetzen
Um el Hassan
Um el Hassan

Allmählich kommen wir wieder besser voran, die Übung macht's. Und zu Fuß vorlaufen und nach dem Weg schauen ist besser als drauflosbrettern und dann schieben oder gar springen! Wir statten einigen trockenen Seen, die eigentlich nur Senken mit Gebüsch und Palmen sind und dem Trouna einen Besuch ab. Ein kleiner Traum ist in Erfüllung gegangen mit dem Erreichen dieser nördlich gelegenen Seen!

Seltener Gast
Seltener Gast

Abends bekommen wir Besuch von einem Fenek (Wüstenfuchs). Bis auf etwa 10 m kommt er heran! Sehr ungewöhnlich für diese sonst sehr scheuen Tiere.

Unerfreulich I
Unerfreulich I

Allmählich geht's nun wieder südwärts. Bei einer Dünenüberquerung bleibt der Kübelwagen so unglücklich in Schräglage hängen, daß wir zwei Stunden ackern müssen.

Unerfreulich II
Unerfreulich II

Ein anderes Mal liegt hinter einer relativ harmlosen Kuppe eine kurze, tiefe Mulde, so daß das Auto vorne und hinten aufsitzt und sich verkeilt. Mit Hilfe des Wagenhebers (hochkurbeln und dann zu Seite umfallen lassen) drehen wir es um fast 90°. Der Wagenheber wird dabei schon bedenklich schwergängig und knirscht erbärmlich.

Öfters bleiben wir auch an Stellen stecken, die ihre Weichheit kaum erahnen lassen. Wirklich unerfreulich heute. Dennoch schaffen wir es im letzten Tageslicht bis zum Um el Ma zurück. Einige Blasen an Händen und Füßen von der Schufterei sind zu beklagen.

Lies: Kfz-Meisterbetrieb, Reparatur aller Marken
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Die Rückfahrt am nächsten Tag hinaus aus den Dünen und zurück zum Campingplatz ist quasi eine Spazierfahrt.

Wir laden das zurückgelassene Gepäck ein, verabschieden die Campingplatz-Mannschaft herzlich und steuern das nächste Ziel an: Wadi Mathendoush, wo ich bereits 1999 mit Borko war. Jede Menge steinzeitliche Felsgravuren warten dort auf uns.

Zuvor investieren wir in Ubari die letzten Dinar in Lebensmittel und die allerletzten in originale Libysche Autokennzeichen als Souvenir.