Libyen und Algerien 2002

Wieder Nordafrika aber
das erste Mal in Algerien


Vorbereitungen und Abreise

Weitere technische Änderungen verbessern die Gelände- und Reisetauglichkeit des Kübelwagens abermals:

  • Noch besserer Motor mit noch mehr Drehmoment;
  • Kein selbsthemmendes Sperrdifferential mehr! Dadurch etwas schlechtere Traktion auf rutschigem Untergrund (in der Sahara eher selten anzutreffen), dafür wesentlich erleichterte Kurvenfahrt ohne Knarren und Knallen und weniger Verschleiß an den Antriebswellen;
  • Aluminium-Stoßstangen vorne und hinten (Gewicht!);
  • 2. Reserverad ohne Felge (Gewicht!);
  • kein „JackAll“-Wagenheber mehr; stattdessen zwei kleine Scherenwagenheber (Gewicht!), die uns allerdings andere Probleme bereiten werden...

Die Beschaffung der Visa für Algerien ist völlig unkompliziert – ganz im Gegensatz zu Libyen! Neuerdings ist zur Erteilung eines Visums eine Einladung eines libyschen Reiseveranstalters notwendig, der dann auch einen Führer stellt. Dieser soll offiziell jede Reisegruppe für den gesamten Libyenaufenthalt begleiten. Angeblich läßt er sich aber nach der Grenze „abschütteln“.

Visum für Algerien
Visum für Algerien
Visum für Libyen
Visum für Libyen

Wir beauftragen mit der Beschaffung der Einladungen und der Visa einen namhaften Reiseveranstalter in Rosenheim. Das verursacht zwar nochmals Kosten, ist aber am sichersten und schnellsten. Der ganze Papierkram für Libyen kostet somit pro Person rund EUR 250,-.

Probleme technischer Art bereitet der Motor schon vor der Abreise. Dieser ist jetzt mit einem externen Ölfilter ausgestattet. Durch die winterlichen Temperaturen in Deutschland ist das Öl so dick und dadurch der Öldruck so hoch, daß die Ölfilterdichtung hinausgequetscht und ca. ein Liter Öl über den ganzen Motor und die Straße verteilt werden. Verlustschmierung der anderen Art. Auf dem Weg zum Auto- und Motorwaschplatz verstopft dann noch der Benzinfilter...

Nach Ausblasen des letzteren und Dampfstrahlen des Motors geht's zügig nach Rosenheim, um die Pässe mit den Visa abzuholen. Dann gleich weiter durch Österreich, wo die Urlaubskasse beinahe leiden muß, weil wir um ein Haar ohne Autobahnvignette erwischt werden.

In Genua ist anderntags noch Zeit zum Einkaufsbummel, bevor wir nachmittags die bekannte Fähre „Carthage“ betreten. Das Reisefieber wird stärker.

Bei den gewohnt chaotisch verlaufenden Einreiseformalitäten für Tunesien kommen wir mit vier Leuten aus der Gegend von Pforzheim ins Gespräch, deren Ziel ebenfalls Libyen ist. Wir beschließen, uns kurz vor der Grenze zu treffen, um die Einreise in Ghadafis Heimatland gemeinsam in Angriff zu nehmen und gegebenenfalls die Kosten für einen Führer auf sechs Leute zu verteilen.

Die Pforzheimer
Die Pforzheimer

Nach ebenso gewohnt chaotischem Entladen der Fähre braucht die Abfertigung im Hafen nur einer Stunde. Um 21 Uhr sind wir bei meinem Bekannten Jan Röder in Nabeul. Alle Jahre wieder, sozusagen.

Zu Gast bei Tunesiern
zu Gast bei Tunesiern

Zügig fahren wir von dort am nächsten Tag weiter bis kurz vor Ben Guerdane, dem tunesischen Grenzort. Wir schlagen abseits der Straße im Olivenhain das Nachtlager auf, werden dort aber von Bewohnern einiger umliegender Häuser aufgespürt und geradezu genötigt, bei Meftah zu nächtigen. Nicht ohne vorher ausgiebig Tee zu trinken und Karten zu spielen. Schlafen „müssen“ wir auf bereitgelegten Matratzen unter echten Schaffelldecken.

In Ben Guerdane treffen wir vormittags verabredungsgemäß Mary, Heiko, Gudrun und Marco wieder.