Libyen und Algerien 2002

Wieder Nordafrika aber
das erste Mal in Algerien


Zur steinzeitlichen Kunst des Wadi Mathendoush

Durch sandige Wadis und über Geröll geht's dann bald nach Süden in einen Einschnitt des Msak Mustafit, ein felsiges Hochplateau, hinein. Durch ein akazienbestandenes Tal und dann hinauf aufs holprig-steinige Plateau. Dieses Mal sind schon viele Autospuren am „Garamantischen Apoll“, einer bemerkenswerten Felsgravur.

An der Hinterachse klappert irgendwas. Aha, ein Teil der Ausgleichsfeder ist abgebrochen. Nicht allzu wichtig zum Glück.

Nach insgesamt 70 km Bulldozer-Pisten-Gerüttel sind wir im Wadi Mathendoush, wo wir zur Begrüßung gleich steckenbleiben. Beim Anschieben stellt Marc-André einen starken Flüssigkeitsverlust unterm Auto fest!! Getriebeöl! Einige Schrauben des Getriebegehäuses haben sich gelockert, die sich leicht wieder festschrauben lassen. Nicht auszudenken, wenn wir so weitergefahren und Sand ins Getriebe gelangt wäre.

Steinzeitliche Kunst, 1000e von Jahren alt
Steinzeitliche Kunst, 1000e von Jahren alt

Dann widmen wir unsere Aufmerksamkeit ganz den umliegenden Felsbildern mit Giraffen, Elefanten, Flußpferden... Kilometerweit sind die Felswände entlang des Wadis verziert.

In einem Nebental befinden sich weitere Bilder.

Nun halten wir uns in südwestlicher Richtung, um das holprige Hochplateau zu vermeiden und dann später außerhalb des Msak Mustafit wieder nach Norden zu fahren. Eine Durchquerung des westlich gelegenen Akakus-Gebirges ist ohne Führer verboten und wegen des schwierigen, bergigen Geländes wohl auch kaum möglich.

Unsere Piste wird allerdings allmählich immer dürftiger, bis sich die Spuren schließlich ganz im Geröll verlieren. Wir holpern über faust- bis fußballgroße, scharfkantige Steine und fürchten sehr um Fahrwerk und Reifen. Die wenigen Wadis sind scheußlich weichsandig. Auch dort kein bequemes Vorankommen.

Übelste Hamada bis zum Horizont
Übelste Hamada bis zum Horizont

In Luftlinie sind es nach Nordwesten ca. 30 km bis zu Teerstraße Ubari-Al Uweinat. Unsere Geschwindigkeit ist ca. 5 km/h... Wir sehnen uns nach einer der gestern noch vermeintlich schlechten Bulldozer-Pisten.

Grand Canyon in Libyen
Grand Canyon in Libyen

Nach einigen Stunden taucht auf der anderen Seite eines tiefen Tals eine Piste auf! Um dorthin zu gelangen, müssen wir einige weitverzweigte Einschnitte umfahren. Wir befinden uns am Rand eines riesigen Canyonsystems. Die Piste einschließlich einiger Abzweigungen endet jedoch an einem Abgrund. Immerhin bekommen wir Tiefblicke in eine faszinierende, unberührte Canyonlandschaft. Dunkle Felsen und Geröll durchsetzt mit hellem, angewehtem Sand.

Wie auch immer: wir müssen wohl zu der Stelle zurück, an der wir das Hochplateau ursprünglich erklommen haben und dann denselben Weg zurück zur Teerstraße.